Julias Bericht
Drei verschiedene Streckenlängen gibt es beim Mondsee-Radmarathon. Wir, eine Arbeitskollegin und ich, wählten die Mittlere. Also fiel morgens um 7 Uhr der Startschuss für 140 km mit 1400 HM – bereits bei «entspannten» 18°C. Aber was war das? Es bummelten alle los, ganz entspannt, die normalerweise hektische Startphase war völlig überraschend das komplette Gegenteil, will denn hier keiner zügig Rennen und Rennrad fahren? Während ich noch überlegte, ob das hier vielleicht so üblich ist - für den Sicherheitsaspekt war es durchaus sehr angenehm - fuhr ich vor zu den Vorderen meines Startblocks und begann entspannt die für mich ungewohnt lange Radreise.
Es gab ordentlichen Gegenwind und die Jungs in meiner Gruppe waren fleissig, aber ehrlich gesagt nicht so schnell wie erhofft. Wir schafften auf der Ebene vielleicht 35 km/h und somit sah ich meine angepeilte Durchschnittsgeschwindigkeit dahinschwinden. Aber der Gegenwind war zu stark und die Strecke noch zu lang, als dass ich selbst beschleunigend die Nase in den Wind stecken konnte. Und die nächste Gruppe vor uns war nicht zu sehen. Also konnte ich nur die zwei Anstiege nutzen, um mich weiter nach vorne zu arbeiten. Den Rest der Zeit genoss ich die traumhafte Landschaft rund um Mondsee, Attersee, Wolfgangsee und Fuschlsee – wirklich sehenswert! Auch wenn an diesem heissen Sonntag alles was sich bewegen konnte Richtung kühlendem Nass der Seen strebte, konnten die zahlreichen Helfer sehr zuverlässig jeden Kreisverkehr und jede Kreuzung dynamisch sperren, so dass die Radler sicher und durchgehend gasgebend radeln konnten. Eine beeindruckende Leistung aller Helfer!
Der letzte längere Anstieg war glücklicherweise auf einer wunderschönen kleinen Forststrasse durch den Wald verlaufend, waren es doch schon 30°C und der Schatten gerne genommen, und die folgende Abfahrt neutralisiert da technisch anspruchsvoll und zum Glück für die Autos gesperrt. Das kam meiner doch noch grossen Unsicherheit an fremden Hinterrädern sehr gelegen! Wir hatten uns den Anstieg rauf zu dritt von der Gruppe gelöst, und dann hiess es die letzten flachen 20 km kreiselnd verhindern, dass wir wieder eingeholt werden. Die Jungs liefen zwar auf der letzten Rille, aber da meine Beine noch erstaunlich gut arbeiten wollten und wir uns gegenseitig toll angefeuert haben, konnten wir gemeinsam unsere Platzierungen bis ins Ziel halten. Eine Schnittgeschwindigkeit von 32 km/h ist nicht langsam, entsprach aber nicht meinem Ziel. Wie schrieb mein Trainer danach passend: Kein Sturz und eine gute zügige Trainingseinheit – Ziel erreicht! Und die Klimaanlage im Auto für die Rückfahrt erreichte bei Aussentemperaturen bis 37.5°C zum Glück auch ihr Ziel.
Insgesamt eine tolle Veranstaltung durch sehenswerte Landschaft! Nur werde ich beim nächsten Start nicht mehr nachmelden, so dass ich auch in einen vorderen Startblock eingeteilt werde… 😉